Formule-X ist in Deutschland noch nicht besonders stark verbeitet, findet aber langsam mehr Freunde. Es wird in Frankreich sehr gerne bei Turnieren mit vielen Teilnehmern sehr oft in Kombination mit einer Zeitbegrenzung gespielt. Es ist ein Rundensystem und dem Schweizer System und Dänischen System sehr ähnlich. Dabei werden i.d.R. mindestens so viele Runden gespielt, wie es bei einem Einfach-KO-System erforderlich wäre (bis 16/32/64/128 Team werden mindestens 4/5/6/7 Runden gespielt).
Für die erste Runde werden die Spielpaarungen aus dem Teilnehmerkreis frei gelost. Danach ergeben sich Zwischenranglisten, die durch eine spezielles Wertungspunktsystem differenziert dargestellt werden. Nach der ersten Runde spielt dann der 1. der Zwischenrangliste gegen den 2., der 3. gegen den 4. etc.
Das System eignet sich sehr gut für zeitbegrenzte Spielrunden, was bereits bei der Turnieranlage festgelegt wird. Damit können Spiele auch mit weniger als 13 Punkte gewonnen und als Ergebnis eingetragen werden (was bei Spielen ohne Zeitbegrenzung von der Software verhindert werden würde).
Für das spezielle Differenzierungssystem werden zusätzlich zu den Spielpunkten spezielle Wertungspunkte eingesetzt, die dann je Runde aufaddiert werden. Dabei erhält der Sieger zusätzlich zu seinen Siegpunkten (typisch 13) noch die Kugeldifferenz sowie einen festen Aufschlag von 100 Punkten um eine eindeutige Rangliste zu erzeugen. Der Verlierer erhält seine eigenen Punkte. Der feste Aufschlag ist von der Rundenzahl abhängig: Bei bis zu 4 Runden beträgt er 100, bei 5 – 8 Runden beträgt er 200, bei 9 – 12 Runden 300 etc. Ein Spiel, dass mit 13:7 gewonnen wird, wird somit mit 100 + 13 + (13-7) = 119 Punkten angesetzt; der Verlierer bekäme 7 Punkte. Die maximale Punktzahl beträgt somit bei bis zu 4 Runden 126 Punkte. Sind in einer Runde auch diese Wertungspunkte bei zwei Teams gleich, wird das aktuelles Ergebnis der letzten Runde als zusätlziches Sortierkriterium eingesetzt.
Der große Vorteil des Systems liegt in der Unabhängigkeit der Wertung vom Spielverlauf anderer Teams, wie es z.B. Buchholzpunkte oder Schochzahlen vorgeben würden. Der vorzeitige Ausstieg eines Teams aus dem Turnier hätte daher auch keine negativen Auswirkungen auf die verbliebenen Teams und kann somit eine wichtige Entscheidungsgröße für die Auswahl dieses Spielmodus sein. Diese Abmelde-Funktion wird daher explizit im Turniermodul Einschreibung angeboten.
Wie beim Schweizer System sieht Spielsystem vor, dass eine Spielpaarung nicht mehrfach auftritt. Petanque-Turnier.de setzt diese Forderung so um, dass das bestplazierte Team gegen das beste Team spielt, gegen das es noch nicht gespielt hat, sofern er bereits gegen das nächstgelegene Team gespielt haben sollte. Im verbliebenen Feld wird dann der gleiche Ansatz gewählt, bis alle Paarungen gebildet wurden.
Liegt eine ungerade Anzahl von Teams vor, so wird ein Freilos eingesetzt. Dabei wird das Freilos nur in der ersten Runde einem Team aus dem gesamten Feld aller Teams zugelost. In den Folgerunden erhält das jeweils schwächste Team das Freilos. Hatte das Team bereits ein Freilos, so erhält das jeweils nächstschwächste Team das Freilos. Ein Freilos wird wie ein Sieg mit 13:12 Punkten (also bei weniger als 5 Runden, 114 Wertungspunkte) gewertet.
Die zu spielende Anzahl an Runden ist an die jeweiligen Begebenheiten anpassbar. Petanque-Turnier.de schlägt auf Basis der Anzahl der Anmeldungen die Rundenanzahl gemäß obiger Rechnung im ersten Absatz vor. Dabei wird immer einer Runde mehr, als es minimal notwendig wäre, angesetzt. Der Turnierleiter kann diese Voreinstellung auf einen Wert seiner Wahl abändern.